stammeln

stammeln

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stam|meln ['ʃtaml̩n] <tr.; hat:
(in einer bestimmten Situation, durch Angst, Aufregung o. Ä. verursacht) Laute oder Wörter nicht richtig hervorbringen können; stockend sprechen:
einige Worte der Entschuldigung stammeln; <auch itr.> vor Verlegenheit begann ich zu stammeln.
Syn.: stottern.

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stạm|meln 〈V. tr. u. V. intr.; hatgehemmt, abgerissen sprechen, stottern ● „...!“, stammelte er; eine Entschuldigung \stammeln [<ahd. stam(m)alon; zu idg. *stem- „(an)stoßen“]

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stạm|meln <sw. V.; hat [mhd. stammeln, stamelen, ahd. stam(m)alōn, eigtl. = (sprachlich) gehemmt sein]:
1.
a) (aus Unsicherheit, Verlegenheit, Erregung o. Ä.) stockend, stotternd, unzusammenhängend sprechen:
vor Verlegenheit fing sie an zu s.;
b) stammelnd (1 a) hervorbringen:
verlegen, errötend eine Entschuldigung s.
2. (Med.) bestimmte Laute od. Verbindungen von Lauten nicht od. nicht richtig aussprechen können.

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Stammeln,
 
fehlerhafte Artikulation, bei der bestimmte Laute oder Lautverbindungen falsch gebildet (Dyslalie), durch andere ersetzt (Paralalie) oder ausgelassen werden (Mogilalie). Häufigste Form des Stammelns ist die fehlerhafte Bildung des Süd-Lautes (Lispeln oder Sigmatismus), daneben auch des R-Lautes (Rhotazismus; v. a. Ersetzung durch l, ch, h), des L-Lautes (Lambdazismus; statt l meist r, j, n) oder des K-Lautes (Kappazismus; statt k oder g meist t oder d). Ursachen sind anatomische Abweichungen der Sprechorgane, Schwerhörigkeit, psychische Störungen, geistige Behinderung, aber auch schlechte Sprachvorbilder. Als entwicklungsbedingtes Stadium tritt Stammeln (u. a. als Prolepsie) im Kleinkindalter auf. Die Behandlung besteht in Sprachheilpflege. - Wie das Stammeln ist auch das Poltern eine Störung der Sprechflüssigkeit. (Sprachstörungen)
 

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stạm|meln <sw. V.; hat [mhd. stammeln, stamelen, ahd. stam(m)alōn, zu einem Adj. mit der Bed. „stammelnd“, vgl. ahd. stam(m)al, zu: stam = stammelnd, stotternd, ablautend verw. mit ↑stumm u. mit diesem verw. mit ↑stemmen, also eigtl. = anstoßen, (sprachlich) gehemmt sein]: 1. a) (aus Unsicherheit, Verlegenheit, Erregung o. Ä.) stockend, stotternd, unzusammenhängend sprechen: vor Verlegenheit fing sie an zu s.; Vor Glück und Unglück stammelnd, konstatiert Thomas Mann die große Liebe (Reich-Ranicki, Th. Mann 78); ... pries er mit stammelnden Worten die Freuden der Liebe (Böll, Haus 37); b) stammelnd (1 a) hervorbringen: verlegen, errötend eine Entschuldigung s.; Da stammelte er leise seinen Thronverzicht (Stern, Mann 201). 2. (Med.) bestimmte Laute od. Verbindungen von Lauten nicht od. nicht richtig aussprechen können.

Universal-Lexikon. 2012.

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